Musik für die Augen -
Liedtexte in Gebärdensprache
Musik erleben und spüren
Menschen mit Hör- und Sehbehinderungen müssen in ihrem Alltag nicht auf Musik verzichten. Was zunächst als ein Ding der Unmöglichkeit erscheint, ist mittlerweile keine Ausnahmeerscheinung mehr. Doch wie kann das funktionieren? Muss man Musik nicht hören, um sie zu spüren? Nicht unbedingt, denn Musik ist mehr als nur Klänge.
Gebärdendolmetscher helfen Hörgeschädigten, die nur noch wenig oder gar nichts mehr hören, Musik zu verstehen. Sie übersetzen nicht nur sekundenschnell die Liedtexte in die Gebärdensprache, sondern schaffen es auch durch Bewegung und Mimik, den Rhythmus und die Emotionen zu transportieren. Menschen mit Hörbehinderungen erhalten dadurch ein Stück Lebensqualität zurück und können an Musik und Tanz aktiv teilhaben.


Vielfältige Angebote
Das Musikangebot für Gehörlose ist nicht nur auf einzelne Projekte beschränkt, sondern umfasst ein breites und vielfältiges Angebot. Fernsehsender wie der NDR produzieren bereits Sendungen, in denen populäre Musikvideos (z.B. von Ich+Ich, Nena, Andrea Berg, Cro, Xavier Naidoo uvm.) in Gebärdensprache übersetzt werden. Auf der Internetseite des Senders lassen sich die Videos nach Belieben oft anschauen. Das Videoportal YouTube bietet ebenfalls ein umfangreiches Angebot an Musik in Gebärdensprache - herumstöbern lohnt sich!
Doch auch live müssen Hörgeschädigte nicht auf Musik verzichten. Immer wieder finden Konzerte und Festivals (z.B. Halberg Open Air, Grenzen sind relativ) statt, die Gebärdendolmetscher engagieren. Aber auch selbst musizieren und aktiv werden ist möglich. Für Kinder gibt es integrative Workshops und spezielle Liederbücher mit Gebärdensprache. Erwachsene können sich in Gebärdenchören beteiligen oder an speziellen Perkussion Veranstaltungen teilnehmen.